12. Sonntag im Jahreskreis – C
Lesung: Sach 12,10–11; 13,1
Lesung: Gal 3,26-29
Evangelium: Lk 9,18-24
Mit dem 12. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis sind wir in den Sommer hineingegangen. Dieser folgt auf den Frühling. Meistens bemerken wir diesen Übergang kaum, denn er verläuft fließend. Dennoch haben wir hier mit einem Wendepunkt zu tun. Der astronomische Sommer beginnt am 21. Juni auf der Nordhalbkugel unserer Erde. Das ist der Tag der Sommer-Sonnenwende, die um 04:42 Uhr einsetzt.
Zu einer Wende bewegen uns auch die Sonntagslesungen.
Der Messias wird angekündigt
Im Buch Sacharja wird der Messias angekündigt. Er bringt eine wesentliche Änderung für das Haus Davids, für das Gottesvolk Israel. Der angekündigte Erneuerer wird nicht wie ein Herrscher auftreten, sondern als Leidender sterben. Dieser Tod wird eine Wende einleiten. Der Prophet Sacharja deutet sie an: „An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit.“ Jesus ist der Messias, der die Erwartungen der Propheten erfüllt hat. Er spricht am Jakobsbrunnen mit einer Samariterin und verspricht ihr: „Wer von dem Brunnenwasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“ Dieses lebendige Wasser tragen wir in uns. Durst und Hunger sind gestillt. Die Lebensfreiheit kann gelebt werden.
Das Wort Gottes – Quelle des Lebens
Gott gibt uns Wasser von der Quelle des Lebens. Das heißt, dass wir uns ihm anvertrauen können, mit allen unseren Fragen und Sorgen, mit all unserem Leid, aber auch mit unserer großen Freude über Gelungenes und Schönes und über unser Leben selbst. Wir brauchen Gottes Wort für unser Leben. Wir brauchen Gottes Vergebungsbereitschaft und seine bedingungslose Liebe, die er uns durch seinen Sohn Jesus Christus gezeigt hat.
Gott gibt uns Wasser von der Quelle des Lebens. Das heißt, dass wir uns ihm anvertrauen können, mit allen unseren Fragen und Sorgen, mit all unserem Leid, aber auch mit unserer großen Freude über Gelungenes und Schönes und über unser Leben selbst.
Eine Quelle des lebendigen Wassers – das ist für uns die Heilige Schrift, mit Jesus Christus als Mitte, als Brunnen. Quelle des lebendigen Wassers ist das Wissen um Gottes Barmherzigkeit, das Wissen um Jesu Leben, Kreuzestod und Auferstehung. Quelle des lebendigen Wassers ist das Wissen darum, dass wir von Gott angenommen und geliebt sind.
Zu Töchtern und Söhnen Gottes erhoben
Als Frau und Mann erschaffen – zu Tochter und Sohn erhoben. Eine unfassbare Wende, die durch Gottes Wirken zustande kommt. Im Brief an die Gemeinde in Galatien lesen wir: „Ihr alle seid durch den Glauben Söhne und Töchter Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben gemäß der Verheißung.“ Als Töchter und Söhne sind wir zugleich Schwestern und Brüder in einer christlichen Familie. Das ist eine gravierende Wende in unserem Leben. Geschwisterlich miteinander zu leben bedeutet zugleich, füreinander da zu sein. „Wer glaubt, ist nicht allein“ – predigte 2006 Papst Benedikt XVI. daheim in Regensburg. Im Glauben wird die Einsamkeit durchbrochen. Dazu brauchen wir das Bewusstsein, dass wir Söhne und Töchter, Schwestern und Brüder sind.
27. Juni – Fest des Heiligsten Herzens Jesu