Od grupy ogrodowej do silnej wspólnoty

wochenblatt.pl 2 godzin temu
Zdjęcie: Die DFK-Ortsgruppe Kattowitz feiert ihr 35-jähriges Bestehen. Foto: Andrea Polanski


Jubiläum der DFK-Ortsgruppe Kattowitz

Seit über drei Jahrzehnten pflegt die Deutsche Minderheit in der Woiwodschaft Schlesien die Tradition, Sprache und Identität ihrer Vorfahren. Es ist die Geschichte von Menschen, die ein gemeinsames Erbe verbindet – und der Wunsch, Brücken zwischen Kulturen zu bauen. Das 35-jährige Jubiläum der DFK-Ortsgruppe Kattowitz bot eine Gelegenheit, auf die Anfänge dieser Tätigkeit zurückzublicken, der Mitwirkenden zu gedenken und daran zu erinnern, wie wichtig Gemeinschaft in einer sich wandelnden Welt ist.

Anfänge und Entwicklung der Organisation

Die Anfänge reichen mehr als 35 Jahre zurück – an die Wende der 1980er und 1990er Jahre.
„Es entstanden damals sogenannte Gartengruppen, in denen sich die Einheimischen trafen, um Deutsch zu sprechen und gemeinsam zu handeln. Genau dort entstand die Idee, dass die schlesischen Deutschen ihren eigenen Verein gründen sollten, um ihre Präsenz in Schlesien sichtbar zu machen“, erinnert sich der Vorsitzende der Ortsgruppe, Eugeniusz Nagel.
„In der Region lebten damals sehr viele Menschen deutscher Herkunft, deshalb fand die Idee schnell Anhänger. Aus diesen Gartengruppen entwickelte sich bald die Initiative zur Gründung eines formellen Vereins.“

Die DFK-Ortsgruppe Kattowitz feiert ihr 35-jähriges Bestehen.
Foto: Andrea Polanski

Die Mitglieder trafen sich unter anderem in Gogolin bei Herrn Johann Kroll, wo der erste Keim der Organisation entstand. Sie trug zunächst den Namen Gesellschaft für Soziale und Kulturelle Belange der Bevölkerung Deutscher Herkunft, was ihren Charakter und ihre Identität deutlich betonte. Die ersten Strukturen entstanden in Kattowitz und umfassten das damalige Gebiet der Woiwodschaft Kattowitz. Mit der Zeit bildeten sich weitere Regionalverbände, und am 16. Januar 1990 wurde die Vereinigung offiziell registriert.

Nagel betont, dass sein eigenes Engagement für die Deutsche Minderheit eine natürliche Fortsetzung der Familientradition war:
„Meine ganze Familie väterlicherseits engagierte sich – drei Brüder, zwei Schwestern, alle traten dem Verein bei. Das Interesse an der neuen Bewegung war enorm. Ich erinnere mich, dass sich vor dem Büro in Könighütte, das sich im ersten Stock am Plac Jana befand, lange Schlangen bildeten – die Menschen standen auf dem Gehweg, wie früher beim Fernseherkauf. Allein in Königshütte waren über zweitausend Personen registriert – und das in zwei Gruppen“, erinnert er sich.

Jugendaktivität und sich wandelnde Realität

Auch unter der Jugend war das Interesse an der Deutschen Minderheit groß. Bereits 1990 begannen sich sogenannte Jugendgruppen zu bilden, die später in den Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) übergingen. Damals zählten sie Tausende junger Menschen. Wie Nagel berichtet, hatten diese Gruppen in jeder größeren Stadt über zweitausend Mitglieder. Heute gehört das in der Kattowitzer Ortsgruppe der Vergangenheit an.

„In der Gemeinschaft liegt die Stärke – dank ihr können wir unsere Identität bewahren und an die nächsten Generationen weitergeben.“
Eugeniusz Nagel, Vorsitzender der DFK-Ortsgruppe Kattowitz

Trotz des gesellschaftlichen Wandels bleibt die Ortsgruppe Kattowitz weiterhin aktiv – wenn auch in kleinerem Umfang. Sie pflegt die deutsche Identität, organisiert Treffen, kulturelle Veranstaltungen und Feierlichkeiten, die an wichtige Momente in der Geschichte der Minderheit erinnern. Für viele Mitglieder ist dies nicht nur gesellschaftliches Engagement, sondern vor allem ein Weg, Familientraditionen, Sprache und Bindungen zu bewahren, die Generationen von Oberschlesiern verbinden.

Das Fest der Gemeinschaft in Nikolai

Am Samstag, den 11. Oktober, trafen sich die Mitglieder der Deutschen Minderheit der Ortsgruppe Kattowitz in Nikolai, um gemeinsam das 35-jährige Bestehen zu feiern. Es war ein Nachmittag voller Erinnerungen, Gespräche und Freude über das, was in all den Jahren erreicht wurde.

Die DFK-Ortsgruppe Kattowitz feiert ihr 35-jähriges Bestehen.
Foto: Andrea Polanski

Die Feier eröffnete der Vorsitzende Eugeniusz Nagel, der alle Anwesenden herzlich begrüßte – darunter zahlreiche Ehrengäste: den Vorsitzenden der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen der Woiwodschaft Schlesien Martin Lippa, den Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Gleiwitz Marcin Tyslik, den stellvertretenden Woiwoden von Schlesien Michał Kopański, den Vorsitzenden des Oberschlesischen Verbandes Grzegorz Franki, den Regionalforscher und ehemaligen stellvertretenden Marschall der Woiwodschaft Schlesien Henryk Mercik, die stellvertretende Bürgermeisterin von Nikolai Aneta Esnekier sowie Magdalena Loch vom Landratsamt, die ein Glückwunschschreiben des Landrats Mirosław Długi verlas.

In ihren Ansprachen teilten die Gäste persönliche Erinnerungen an die Deutsche Minderheit und überbrachten dem DFK ihre besten Wünsche für die Zukunft. Rückblicke auf die vergangenen Jahre verbanden sich mit warmen Worten der Anerkennung für all jene, die über Jahrzehnte hinweg die Arbeit der Ortsgruppe aufgebaut und weiterentwickelt haben.

Nach dem offiziellen Teil folgten Gesang und fröhliches Beisammensein. Der Königshütter Chor – der DFK-Chor aus Königshütte – eröffnete das musikalische Programm mit dem feierlichen Singen des Oberschlesierliedes, der Hymne Oberschlesiens, und lud anschließend alle zum Mitsingen von Volksliedern und beliebten Schlagern ein. Die Melodien klangen lange nach und schufen eine Atmosphäre der Nähe und Gemeinschaft.

Das Jubiläum endete bei Kaffee und Kuchen – im Kreis von Menschen, die eine gemeinsame Geschichte und die Leidenschaft verbindet, das schlesische und deutsche Erbe zu pflegen. Es war ein Tag, der daran erinnerte, wie wichtig Gemeinschaft ist – und wie viel erreicht werden kann, wenn man sie mit Herz über 35 Jahre hinweg bewahrt.

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