Nach dem tödlichen Messerangriff am Freitag im Zentrum von Berlin dauern die Ermittlungen an. Die Polizei fahndet weiter nach dem Täter, der nach der brutalen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen flüchtete.
«Die Ermittlungen der Mordkommission laufen», sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Mordkommission und die Berliner Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Totschlags gegen die bislang unbekannten Angreifer.
Das Opfer, ein 20-jähriger Syrer, war mit zwei Begleitern unterwegs, als ihn eine Gruppe von etwa 15 Menschen angriff. Er wurde wahrscheinlich mit einem Messer verletzt, noch vor Ort reanimiert und auf eine Intensivstation gebracht, wo er später starb.
Tatort am Humboldt Forum
Der Angriff ereignete sich am Humboldt Forum auf der Berliner Museumsinsel, einer der beliebtesten Touristenattraktionen der Hauptstadt. Anrufer berichteten von rund 20 Menschen, die aufeinander losgingen, bevor die mutmaßlichen Angreifer flüchteten.
Die beiden Begleiter des Opfers im Alter von 22 und 23 Jahren erlitten leichte Verletzungen. Im Gegensatz zu bekannten Kriminalitätsschwerpunkten wie dem Kottbusser Tor oder dem Görlitzer Park gilt die Umgebung des Kulturzentrums normalerweise nicht als Hotspot.
Erst vor knapp drei Wochen gab es am selben Ort einen ähnlichen Vorfall. Bei der Messerstecherei zwischen zwei Gruppen wurden sechs Männer verletzt, ein 24-Jähriger erlitt lebensgefährliche Verletzungen am Rücken.
Ermittlungen zu möglichem Zusammenhang
Die Staatsanwaltschaft prüft einen möglichen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen. «Wir wissen noch nicht, ob es einen Zusammenhang gibt», sagte Staatsanwaltschaftssprecher Sebastian Büchner.
Das Humboldt Forum kündigte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an. «Für besondere, größere Events wird die SHF zusätzliches Sicherheitspersonal einsetzen», teilte eine Sprecherin mit.
Die Stiftung steht in engem Austausch mit der Polizei und Partnern in der Nachbarschaft. «Das Humboldt Forum versteht sich als lebendiges und offenes Stadtquartier. Der öffentliche Raum soll für alle Menschen sicher, offen und attraktiv bleiben.»
Messergewalt als Berlin-Problem
Messergewalt ist in Berlin ein ernsthaftes Problem, das Sicherheitsbehörden und Politik zunehmend beschäftigt. Fast zeitgleich zur Attacke am Humboldt Forum wurde am Freitag ein Mann in Berlin-Reinickendorf mit einem Messer angegriffen und erblindete auf einem Auge.
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in der Hauptstadt 3.412 Messerangriffe - also fast zehn pro Tag. Das ist laut Innensenatorin im Langzeitvergleich der zweithöchste Wert.
Die überwiegende Mehrheit der ermittelten Tatverdächtigen waren Männer (knapp 88 Prozent). 58 Prozent hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit. Seit Februar 2025 gibt es drei Messerverbotszonen an Kriminalitätsschwerpunkten: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.