Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Tarliński


Lesung: Gen 18,1-10a
Lesung: Kol 1,24-28
Evangelium: Lk 10,38-42

Was ist wesentlich?

„In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.“

Zwei Schwestern nehmen Jesus auf. Die eine, Marta, dient, bewirtet, sorgt für den Gast. Die andere, Maria, sitzt und hört zu. Die fleißigen, emsigen Menschen nehmen Anstoß an den Worten Jesu, der Maria für ihre Unbekümmertheit lobt. Wird hier der Gerechtigkeitssinn der arbeitsamen Menschen verletzt?

Notwendig und wichtig

Jesus betont in seiner Antwort an Marta von Bethanien, wo beide Schwestern mit ihrem Bruder Lazarus lebten, dass es etwas Notwendiges im Leben gibt. Maria hat es entdeckt. Das sind die Worte Jesu, seine Botschaft und Weisheit. Diese zu verinnerlichen, hat Vorrang.

Bemerkbar macht sich hier der Hinweis auf die Begriffe: „notwendig“ und „wichtig“. Etwas ist wichtig, wenn es von Bedeutung ist, aber nicht unbedingt sofort getan werden muss. Es kann warten und zu einem besser geeigneten Zeitpunkt erledigt werden. Das Wichtige hat im Leben immer eine hohe Priorität, darf nicht ausgelassen werden, muss jedoch nicht unbedingt sofort erledigt werden.

Notwendige Dinge müssen vollbracht werden. Sie sind fundamental und für die Menschen unverzichtbar. Sie haben den höchsten Stellenwert. Notwendige Handlungen können nicht verschoben werden, ohne kleinere oder größere Schäden anzurichten. Das, was Jesus als erforderlich, vorrangig und wesentlich bezeichnet, sind seine Worte, seine Lehre.

Wenn es um die Worte Gottes geht, einschließlich der Worte Jesu, dann waren sie und sind weiterhin enorm wichtig und für das menschliche Leben entscheidend.

In diesen Zusammenhang passen die Worte Jesu aus seiner Auseinandersetzung mit dem Satan in der Wüste: „In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (Mt 4,4).

„Das war immer so“

Wenn wir die Redewendung „das war immer so“ verwenden, wollen wir damit sagen, dass bestimmte Gegebenheiten nicht verändert werden sollten, weil sie sich bewährt haben. Manchmal irritieren uns derartige Aussagen, weil sie möglicherweise Entwicklungen und Veränderungen im Wege stehen.

Wenn es um die Worte Gottes geht, einschließlich der Worte Jesu, dann waren sie und sind weiterhin enorm wichtig und für das menschliche Leben entscheidend. Das belegen die Verse aus dem Buch Deuteronomium, welche an das Volk Israel gerichtet wurden:

„Du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich während dieser vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du seine Gebote bewahrst oder nicht. Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, welches du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des HERRN spricht“ (Dtn 8,2-3).

„Es war immer so“ – und in dieser Angelegenheit soll es auch so bleiben: „Nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

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