Rüstungsindustrie erzielt Rekordwert: 679 Milliarden Dollar Umsatz

upday.com 2 godzin temu
Die F-35 vom US-Rüstungskonzern Lockheed Martin gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt. (Archivbild) Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Die weltweite Rüstungsindustrie hat 2024 einen neuen Umsatzrekord erzielt. Die 100 größten Waffenproduzenten steigerten ihre Erlöse aus Rüstungsgütern und Militärdienstleistungen um währungsbereinigte 5,9 Prozent auf rund 679 Milliarden US-Dollar (aktuell etwa 586 Milliarden Euro), wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilte. Das ist der höchste jemals gemessene Wert.

Sipri-Forscher Lorenzo Scarazzato sagte: «Im Jahr 2024 haben die weltweiten Rüstungsumsätze den höchsten Punkt erreicht, den wir jemals gemessen haben. [...]» Der Anstieg ist direkt mit den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen, weltweiten geopolitischen Spannungen und steigenden Militärausgaben verbunden.

Europäische Unternehmen mit stärkstem Wachstum

Europäische Rüstungsfirmen profitierten besonders stark von der Aufrüstung. 26 europäische Unternehmen ohne Russland steigerten ihre Umsätze um 13 Prozent auf 151 Milliarden Dollar. Der Sipri-Bericht führt dies auf die «Nachfrage aufgrund des Krieges in der Ukraine und der wahrgenommenen Bedrohung durch Russland» zurück.

Deutsche Firmen verzeichneten ein noch stärkeres Wachstum: Die vier gelisteten Konzerne Rheinmetall, ThyssenKrupp, Hensoldt und Diehl steigerten ihre Umsätze zusammen um 36 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar. Scarazzato erklärte: «Die vier größten deutschen Rüstungskonzerne haben stark von den laufenden Aufrüstungsprogrammen in Europa profitiert.»

Rheinmetall führt die deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von rund 8,2 Milliarden Dollar an - ein Plus von 47 Prozent. Das Unternehmen kletterte sechs Plätze nach oben auf Rang 20 weltweit. Die Nachfrage konzentrierte sich laut Sipri auf Luftabwehrsysteme, Munition und gepanzerte Fahrzeuge.

US-Firmen dominieren weiterhin

39 US-Unternehmen machten mit 334 Milliarden Dollar fast die Hälfte der globalen Rüstungsumsätze aus. Ihr Wachstum fiel mit 3,8 Prozent jedoch moderater aus als in Europa. Sipri führt dies auf «weit verbreitete Verzögerungen und Budgetüberschreitungen» bei wichtigen Waffensystemen wie dem F-35-Kampfjet zurück.

Lockheed Martin bleibt mit Abstand weltweiter Spitzenreiter. Erstmals in die Top 100 schaffte es SpaceX von Multimilliardär Elon Musk auf Platz 77 - der Raumfahrtkonzern verdoppelte seine Rüstungsumsätze binnen eines Jahres auf 1,8 Milliarden Dollar.

Kriegsparteien rüsten massiv auf

Die direkt am Ukraine-Krieg beteiligten Länder verzeichneten deutliche Umsatzsteigerungen. Das ukrainische Staatsunternehmen JSC Ukrainian Defense Industry steigerte seine Erlöse um 41 Prozent auf drei Milliarden Dollar.

Die russischen Firmen Rostec und United Shipbuilding Corporation legten trotz internationaler Sanktionen gemeinsam um 23 Prozent auf 31,2 Milliarden Dollar zu. Scarazzato erklärte: «Die russische Rüstungsindustrie produziert weiter in großen Mengen, hauptsächlich, um den Bedarf im eigenen Land zu decken.» Die eigene militärische Nachfrage kompensiere den Rückgang der Rüstungsexporte.

Drei israelische Rüstungsfirmen erhöhten ihre Umsätze um 16 Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar. Sipri stellte fest, dass internationale Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen «kaum Auswirkungen auf das Interesse an israelischen Waffen» hatte - mehrere Staaten platzierten 2024 neue Aufträge.

Asien einzige Region mit Rückgang

Asien und Ozeanien waren die einzige Weltregion mit sinkenden Rüstungsumsätzen - minus 1,2 Prozent auf 130 Milliarden Dollar. Dies lag fast ausschließlich an China, wo die acht größten Hersteller einen Umsatzrückgang von zehn Prozent verzeichneten.

Sipri-Experte Nan Tian erklärte: «Eine Reihe von Korruptionsvorwürfen bei der chinesischen Waffenbeschaffung haben dazu geführt, dass große Rüstungsaufträge 2024 aufgeschoben oder storniert wurden.» Scarazzato warnte jedoch: «[...] Das heißt aber nicht unbedingt, dass das Land oder die Region friedlicher werden.»

Kritik an globaler Aufrüstung

Alexander Lurz, Abrüstungsexperte von Greenpeace, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Europa wird immer mehr zum Hotspot der weltweiten Aufrüstung.» Er warnte: «Sicherheit und Frieden entstehen so sicher nicht.»

Sipri-Forscher Scarazzato prognostizierte: «Und generell setzen die Staaten weniger auf Diplomatie, sondern eher auf militärische Stärke.» Seine Prognose: «Meine Prognose ist daher, dass die Rüstungsumsätze in den kommenden Jahren noch weiter steigen werden.»

Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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