"Das Kanu des Manitu" startet heute in den deutschen Kinos - 24 Jahre nach dem umstrittenen Vorgänger "Der Schuh des Manitu". Michael Bully Herbig kehrt in seiner Doppelrolle als Apachen-Häuptling Abahachi und dessen schwulem Zwillingsbruder Winnetouch zurück.
Nach der Uraufführung am 12. August läuft die Western-Parodie nun bundesweit an. Der ursprüngliche Film von 2001 lockte Millionen Zuschauer an, wurde aber scharf kritisiert. Vorwürfe lauteten auf homophoben und sexistischen Humor sowie kulturelle Aneignung.
Scharfe Kritik vom Queer-Magazin
Das Magazin "Queer" bezeichnet die Fortsetzung als "voller Klischees und Entgleisungen". Kritisiert wird, dass homoerotische Untertöne weiterhin als Witz eingesetzt werden und "behindertenfeindliche und rassistische 'Witze'" immer noch in Mode seien.
Das größte Problem liege "in seiner skurrilen Auseinandersetzung mit der deutschen Faszination mit Native Americans". Im Film werde Abahachi gesagt, dass nicht die tatsächliche Abstammung zähle, "sondern wer sich im Herzen als Apache fühlt" - eine Rechtfertigung für kulturelle Aneignung.
"So wird sich auch direkt selbst die Absolution erteilt, im Jahr 2025 noch einen solchen Film herauszubringen, in dem ein weißer Mann mit schlechter Perücke im Lederkostüm über die Leinwand springt", heißt es in der "Queer"-Kritik.
Geteilte Meinungen in der Presse
Die "Süddeutsche Zeitung" zeigt sich deutlich wohlwollender. Man sehe "den alten Leinwandhelden von vor 25 Jahren zu, wie sie es genau so machen wie damals" - das habe "etwas Beruhigendes". Die Geschichte schaffe es, zwischen Blödeleien spannend und emotional zu werden.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) prognostiziert, dass "die Patrouillen aus beiden Lagern des Political-Correctness-Kriegs vermutlich übel gelaunt herauskommen" werden. Der Film zeige jedoch einen "in wichtigen Details variierteren Umgang" mit Minderheiten.
Strukturelle Veränderungen im Sequel
Herbig hat konkrete Änderungen vorgenommen: Die Frauenquote verdoppelte sich, Frauen treten als Bandenbosse statt Saloon-Sängerinnen auf. Die Apachen werden als "Stamm von edlen Ureinwohnern" dargestellt und mit Native Americans besetzt.
Gegen Vorwürfe der kulturellen Aneignung entwickelte Herbig laut "FAZ" einen "Findel-Kniff": Abahachi wurde zu einer "von den Apachen adoptierten Halbwaise halbdeutscher Herkunft". Der Film setzt weiterhin auf popkulturelle Referenzen und "niedrigschwellige Filmzitatschnitzeljagden".
Selbstkritik der Filmemacher
Das kreative Trio aus Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian zeigt sich selbstkritisch. "Auch unsere Humorrichtungen haben sich entwickelt. Wir sind auch nicht mehr auf dem Stand von vor 25 Jahren", erklärte Tramitz auf einer Pressekonferenz.
Rick Kavanian beschreibt den Entstehungsprozess: "Manchmal habe ich einen Gag gemacht, die beiden angeguckt und direkt gemerkt: Okay, vielleicht gehe ich erst noch mal einen Kaffee holen." Das Team habe bewusst geprüft, ob Scherze der Szene dienen.
Verwendete Quellen: "t-online", "Queer", "Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Promiflash"
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.