Haftbefehl schockt in Netflix-Doku: "Ich war schon tot"

upday.com 3 godzin temu
Der Rapper Haftbefehl (links) ist ein Fan großer Posen - hier bei der einer Vorführung zu seiner Dokumentation gemeinsam mit Elyas M'Barek. (Archivfoto) Christophe Gateau/dpa

Eine schonungslose Netflix-Dokumentation beleuchtet ab Dienstag das Leben von Deutsch-Rapper Haftbefehl. «Babo - Die Haftbefehl-Story» zeigt den kometenhaften Aufstieg und den dramatischen Absturz des 39-jährigen Aykut Anhan, wie der Musiker mit bürgerlichem Namen heißt.

Die erste Produktion von Schauspieler Elyas M'Barek («Fack ju Göhte») ist keine bedingungslose Huldigung des umstrittenen Rappers. Stattdessen dokumentiert der Film schonungslos Anhans Weg vom Offenbacher Hochhausviertel Mainpark über seinen musikalischen Erfolg bis hin zu lebensbedrohlichen Drogenproblemen.

Der Rapper, der 2013 mit «Chabos wissen, wer der Babo ist» das Jugendwort des Jahres prägte, sitzt zu Beginn gezeichnet in einem schlichten Sessel. Auf die Frage nach seinem Befinden antwortet er: «Mir geht's gut, Brudi. Ich war in Therapie» und ergänzt: «Ich war schon tot.»

Erfolg und Kontroversen

Die Dokumentation spannt einen Bogen durch Anhans bewegtes Leben als einer der einflussreichsten Figuren der deutschen Rap-Szene. Musik-Größen wie der inzwischen verstorbene Rapper Xatar, Moses Pelham und Jan Delay attestieren ihm «wahnsinnige Energie» und bezeichnen ihn als «König» des Deutschrap.

Gleichzeitig zeigt der Film die kontroverse Seite des Künstlers, der mit Texten wie «Fick deine Integration, ich lade die Kugel direkt durch dein' Schädel» aus dem Song «069» schockierte. Die Netflix-Produktion nimmt Zuschauer mit nach Frankfurt, Istanbul und zeigt ekstatische Massen auf dem Schweizer Frauenfeld-Festival.

Einen dramatischen Wendepunkt markierte Anhans Auftritt 2022 in Mannheim, als er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Nach einem Drogenexzess erwachte er auf einer Intensivstation - ohne dass ein Umdenken folgte.

Produktion stand vor dem Abbruch

Die Regisseure Juan Moreno und Sinan Sevinç begleiteten Haftbefehl rund zwei Jahre mit der Kamera bis November 2024. «Es ist kein Geheimnis, die Doku stand mehrere Male vor dem Abbruch», erklärt Moreno, der einst den Geschichten-Fälscher Claas Relotius entlarvte.

Der Film geht tief ins Private und thematisiert den Suizid von Anhans Vater sowie schwierige Familienverhältnisse. Seine Ehefrau berichtet vom belastenden Zusammenleben und sagt: «Den Aykut liebe ich, den Haftbefehl nicht.»

M'Barek produzierte die Dokumentation gemeinsam mit Pacco-Luca Nitsche. «Wir wollten ihm ein Denkmal setzen, unsere Liebe zu ihm als Künstler zum Ausdruck bringen, aber trotzdem das Publikum nicht belügen, wirklich alles auf den Tisch packen», erklärt der Schauspieler.

Warnung vor Drogenkonsum

Regisseur Sevinç sieht in dem Film einen «sehr modernen Antidrogen-Film». Im Deutsch-Rap habe sich eine Entwicklung breitgemacht, dass Kokain-Konsum als cool gelte. Die Dokumentation könne Jugendliche zum Nachdenken bringen.

Anhan zeigt sich radikal ehrlich über seine Suchtprobleme. «Er sagt: Seit 25 Jahren nehme ich Drogen und deswegen ist mein Gehirn Matsch», berichtet Regisseur Moreno. In einer Hotelzimmer-Szene spricht der Rapper von Dämonen in seinem Kopf.

Die Entstehung der Dokumentation geht auf Drehbücher zurück, die Anhan vor vier Jahren M'Barek für eine fiktionale Serie schickte. M'Barek lehnte ab und empfahl stattdessen eine Dokumentation - mit durchschlagendem Erfolg.

(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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