Die deutschen Handball-Frauen stehen im WM-Viertelfinale – und greifen nach der ersten Medaille seit 18 Jahren. Am Dienstag um 17:15 Uhr steht die bisher größte Bewährungsprobe des Turniers an. Erstmals in dieser WM überträgt das ZDF eine Partie im Free-TV. Die Mannschaft von Bundestrainer Gaugisch ist mit sechs Siegen aus sechs Spielen ungeschlagen ins Viertelfinale marschiert.
«Das wird ein Big Game. Der Weg ins Halbfinale ist vorgezeichnet», sagte Rückraumspielerin Emily Vogel der dpa nach dem 29:25-Sieg gegen Spanien. Das Spiel am Samstag vor 10.522 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle bezeichnete sie als «Gänsehautspiel vor einer herausragenden Kulisse». Der Glaube an eine WM-Medaille sei «unnormal groß».
Kapitänin Antje Döll sprach gegenüber der dpa von einer «super Chance» und dem «größten Spiel ihrer Karriere». Für sie, die erst seit März das Kapitänsamt innehat, ist es eine besondere Situation: «Ich habe ein Gefühl, das hatte ich vor noch keinem anderen Turnier. Wir haben uns extrem viel Selbstvertrauen erarbeitet. Jeder bringt seine Leistung und ist zu 100 Prozent da und bereit. Das Gefühl in dieser Mannschaft ist nicht vergleichbar mit den Gefühlen zuvor», sagte die Kommissarin der dpa.
Brasilien als wahrscheinlicher Gegner
Als Viertelfinalgegner erwartet das Team des Deutschen Handballbundes (DHB) voraussichtlich Brasilien. «Brasilien wird ähnlich wie Spanien. Aber wir müssen keine Angst haben», prognostizierte Döll der dpa. Xenia Smits sieht gegenüber der dpa in der Partie eine «Riesenmöglichkeit für den deutschen Frauenhandball».
Das letzte WM-Edelmetall gewann die deutsche Auswahl 2007 mit Bronze. Seitdem wartet das Team auf eine Medaille bei einem großen Turnier.
Premiere im Free-TV als große Chance
Die erstmalige Free-TV-Übertragung durch das ZDF wertet Bundestrainer Gaugisch als wichtiges Signal. «Das hat schon eine hohe Bedeutung, weil wir viel gewinnen können. Wir können uns hier zu Hause präsentieren. Ich spüre null Komma null Last», sagte er der dpa. Zuvor zeigte nur der Streaming-Anbieter Sporteurope.TV die WM-Spiele – DHB-Präsident Andreas Michelmann hatte dies als «eine Schande» bezeichnet.
Gaugisch richtete sich mit klaren Worten an die Fans: «Alle, die hierherkommen, müssen ihre Rolle kennen. Sie unterstützen uns, machen Druck auf den Gegner. Auf diese Atmosphäre hoffe ich. Denn wenn wir dieses Spiel gewinnen, haben wir alle etwas geleistet.»
Begeisterung in der Dortmunder Westfalenhalle
Die Fans könnten kaum stärker unterstützen. Über 10.000 Zuschauer feierten das Team in Dortmund, Hunderte deutsche Fahnen wehten, eine La-Ola-Welle rollte durch die Halle. Viele Fans trugen pinke Spezialtrikots – ein Zeichen der DHB-Kampagne «Hands up for more» für die nachhaltige Entwicklung des Frauenhandballs. Nach Abpfiff warteten Fans, vor allem Kinder, eine Stunde lang auf Autogramme und Selfies. Der DJ spielte den Partyhit «Der Zug hat keine Bremse».
Bei einem Sieg am Dienstag würde das Halbfinale am kommenden Wochenende in Rotterdam winken. Die ARD könnte dann Halbfinale und Finale übertragen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.













